von Jule Richl
Ein Hund ist ein loyaler Begleiter, der Freude und Liebe in dein Leben bringt. Dabei fordert er Dich immer wieder heraus deine Komfortzone zu verlassen und beeinflusst auf positive Weise auch deine persönliche Entwicklung. Und nicht nur das: Dieser positive Einfluss welchen Hunde auf deine persönliche Gesundheit haben, ist wissenschaftlich erwiesen.
Physische Gesundheit
Einen Hund zu besitzen bedeutet tägliches und mehrmals Gassi gehen. Dabei bringt ein Spaziergang nicht nur dem Hund Erleichterung, sondern sorgt auch für die notwendige Bewegung im Leben des Hundehalters. Insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System haben die regelmäßigen Spaziergänge mit den Vierbeinern einen positiven Einfluss. Auch helfen sie bei chronischen Erkrankungen wie Asthma, Bronchitis und Diabetes. Hinzu kommt, dass die tägliche Bewegung an der frischen Luft das Immunsystem stärkt.
Balsam für die Seele
Auch auf das seelische Wohlbefinden haben Hunde einen positiven Einfluss. Sie mindern Stress und helfen allgemein beim Regenerieren. Beim Streicheln und Kuscheln mit den Vierbeinern wird zudem das Bindungshormon Oxytocin freigesetzt und sorgt für dein Wohlbefinden. Deshalb werden Hunde auch immer häufiger in Therapien eingesetzt und unterstützen zum Beispiel Menschen mit Behinderungen.
Wie können Hunde in der Praxis helfen?
Seit Januar 2020 nimmt die Sozialpädagogin Vanessa Keimeleder zusammen mit ihrer Hündin bei dem Projekt „TherapieBegleitHunde“ als Betreuerin teil. Dieses Projekt ist ein tolles Beispiel für sozialpädagogische Therapien, welches die Malteser (katholische Hilfsorganisation) in Würzburg und Aschaffenburg anbieten. Frau Keimeleder betreut mehrere Kinder in den unterschiedlichsten Situationen. Inpädagogischen Einrichtungen wie der „Rappelkiste in Kitzingen, dem „Vinzentinum in Würzburg“ oder Jugendzentren sowie Kinderhospizen berühren die Hunde mit ihren Besitzer*innen, Körper, Geist und Seele der Kinder, wie es Menschen allein kaum möglich ist. Dabei finden sie einen Zugang zu den Kindern, der Erwachsenen oft verschlossen bleibt.
Ein Beispiel ist das Projekt im Vinzentinum, welches regelmäßig nachmittags stattfindet und über ein ganzes Schuljahr läuft. Kinder mit unterschiedlichem familiären Hintergrund kommen dort zusammen und verbringen mit zwei bis drei Hunden spielend und kuschelnd den Nachmittag. Insbesondere Kinder mit leichten Schwierigkeiten sich zu konzentrieren oder Verhaltens- und emotionalen Störungen wie AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit(Hyperaktivitäts)Störung). Dort können sie sich für eine halbe Stunde ausschließlich mit ihrem tierischen Spielkamerad beschäftigen und so die Energie und den Stress, der sich über den Tag angestaut hat, wieder abbauen. Überwiegend introvertierten Kindern hilft die intensive Interaktion mit den Vierbeinern sehr, um in Kontakt mit anderen Menschen zu treten. Auch Kinder und Jugendliche aus Jugendheimen sehen die treuen Fellnasen als Bereicherung im Alltag an. Auch diesen helfen sie beim Einstieg in ein Gespräch und helfen dabei Selbstvertrauen und Vertrauen zu anderen zu entwickeln und zu festigen. Nach vorausgegangener Absprache mit den Betroffenen nimmt Frau Keimeleder gerne ihre Hündin mit in die Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen, um auch in diesen Situationen Sicherheit zu geben. Dies hilft bei primär schwer zugänglichen Kindern einen leichteren Gesprächseinstieg zu finden und, dass diese sich dabei besser konzentrieren können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Umgang mit Hunden ist der Lernerfolg. Kinder und Jugendliche lernen essentielle Dinge wie, dass in Gegenwart von Hunden auch in Bezug auf Lärm Rücksicht auf diese genommen werden muss, damit sie sich nicht erschrecken oder unter Stress leiden. Auch lernen sie, dass es wichtig ist sich nicht zu schnell direkt auf Hunde zuzubewegen oder sich bedrohlich von oben herab zu ihnen herunter zu beugen. Das Verständnis lässt sich 1:1 auf das Verhalten mit Mitmenschen übertragen. Die Hundetherapie hilft demnach beim Aufbau wertvoller sozialer Kompetenzen und Kernwerte und unterstützt damit die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.
Durch diesen Einblick in den therapiegestützten Umgang mit Hunden wird klar, dass diese auf unterschiedlichste Weise Kindern und Jugendlichen helfen können. Von Alltagssituationen bis hin zu therapeutischen Ansätzen, unterstützen die Vierbeiner unsere physische und psychische Gesundheit. Sie sind unser Freund, treuer Begleiter und alltäglicher Helfer bei den unterschiedlichsten Krankheiten. Das altbekannte Sprichwort bewahrheitet sich folglich noch einmal mehr: Der Hund ist der beste Freund des Menschen.
Grafik: Vanessa Bauer