Yoga ist mehr als der „herabschauende Hund“

von Miriam Hildenbrand


Yoga bedeutet viel mehr, als den Lotussitz einzunehmen und dabei “Om” zu sagen.
Die Trendsportart nimmt erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und kann Menschen besonders in Stresssituationen helfen. Aber wie wirkt es genau?

Klausurenphase – angespannt, überfordert, den ganzen Tag nur am Schreibtisch sitzend mit dem Wunsch nach einer erholsamen Pause, aber das Gefühl sich keine erlauben zu können. Doch gerade genügend Pausen zu dem andauernden Lernen, in denen man auf andere Gedanken kommen kann, sind enorm wichtig für den Lernfortschritt, genauso wie für die eigene Gesundheit. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage sind gängige Ausgleichsmöglichkeiten der Studierenden in der Klausurenphase, wie Kommiliton:innen und Freund:innen Treffen oder Sport in Fitnessstudios oder Vereinen stark eingeschränkt. Ein Großteil der sportlichen Tätigkeiten kann zwar in veränderter Form zuhause ausgeübt werden, jedoch nehmen sich viele Student:innen aufgrund ihres Lernstresses keine Zeit dafür oder haben in ihren überschaubaren Wohnungen keinen Platz für sportliche Bewegungen. Gerade als Student:in in der Klausurenphase ist es wichtig, Sport wie zum Beispiel Yoga in den Lernplan zu integrieren. Denn Yoga trägt nicht nur zur Stärkung des Körpers bei, sondern hat darüber hinaus auch positive Effekte auf die Psyche und kann daher unter anderem zur Prävention von Depressionen oder Stress dienen. 


Was steckt hinter Yoga?

Doch ist Yoga mehr als der Baum, der herabschauende Hund oder der Krieger? Yoga ist eine Philosophie, die ihren Ursprung vor mehreren Jahrtausenden in Indien hat und durch den Yogi Patanjali festgehalten wurde. Bis heute wurde Yoga  weiterentwickelt und umfasst körperliche und geistige Praktiken mit dem Ziel der Selbstverwirklichung, der Harmonie und des Wohlbefindens. Im Westen dominiert der praktische Teil des Yogas, die Asanas, bei denen man Haltungen einnimmt und somit den Körper stärkt. Die geistigen Praktiken des Yogas, hier vor allem die Pranayamas, also Techniken zur Atemkontrolle und Dhyanas, sogenannte Meditationen, sind dennoch nicht zu vernachlässigen. Sie können einen enormen Effekt auf die Gesunderhaltung der Psyche haben. 

Die traditionellen Yoga-Praktiken im Überblick. Grafik: Julia Lubos

Vorurteile vs. (bestätigte) gesundheitliche Wirkung

Besonders bei Menschen ohne Yoga-Erfahrung, herrschen oftmals noch Vorurteile – das Bild der sich verrenkenden, spirituellen Veganerin ist aber längst überholt.

Mythen und deren Aufklärung. Grafik: Nora Westhauser


Wissenschaftliche Studien belegen mittlerweile die positiven Effekte von Yoga und dessen stressreduzierende Wirkung. Hier kommen die wichtigsten Wirkungen im Überblick:


Yoga ist für Alle

Zusammengefasst ist Yoga aufgrund von zahlreichen positiven Effekten auf die psychische und physische Gesundheit für jeden Menschen zu empfehlen. Besonders Student:innen ist eine regelmäßige Durchführung von kombinierten Yoga-Praktiken anzuraten, da diese Stress sowohl akut als auch längerfristig vermindern und die Ausübung nicht zu viel Zeit beansprucht. Im Folgenden findet sich eine Zusammenstellung einiger Asanas, die man ohne besonderes Equipment ganz einfach zuhause nachmachen kann. 

Der Sonnengruß

Meist wird der Sonnengruß zu Beginn einer Yogastunde als Aufwärmtraining ausgeführt, um den Körper auf die folgenden Übungen vorzubereiten, die Muskulatur etwas vorzudehnen und den Geist einzustimmen. Ursprünglich praktizierte man ihn früh am Morgen mit dem Blick zur Sonne. Der Sonnengruß existiert in vielen verschiedenen Varianten je nach Stil und Lehrer. Zur Ausführung: Die Bewegungen sind nicht abgehackt, sondern gehen fließend ineinander über. 

Darstellerin: Nora Westhauser